Die Lange Tafel Spandau ist eine Stadtinszenierung die inklusiv aller Bewohner eines Schulumfeldes einbezieht. Dies geschieht nach dem Motto „Zeig mir was, was ich von Dir lernen kann“ und trägt damit zur Stärkung einer identitätsstiftenden Stadtkultur bei. Für einen interkulturellen Wissensaustausch finden jährlich mehrere Gesprächsrunden im Dialog der Generationen statt, die von Kommunikation und Kompetenzworkshops in der Schule begleitet werden.
Im Zentrum eines Jahresthemas stehen Fragen der Schüler zur Bewältigung des Lebens in einer Großstadt, in einer Kleinstadt, auf dem Dorf, je nach dem wo die Tafel stattfindet. Damit bewahren die Jungen Menschen nicht nur das gelebte Wissen vor dem Aussterben, sondern sie bauen ein regionales, kollektives Wissen auf. Höhepunkt ist ein großes Spaghettiessen an 200 m langen Tafeln auf den schönsten Straßen und Plätzen.
Die teilnehmenden Schüler laden dazu ihre Gesprächspartner, Eltern und Bürger aus dem Kiez ein und agieren als Gastgeberinnen und Moderatorinnen. Zur Eröffnung werden dem Bürgermeister die Ergebnisse des Dialogs mit der älteren Generation in Form einer Chronik überreicht. Gleichzeitig flattern die vom vergessen bewahrten Geschichten zum Lesen für alle, parallel der Tafeln an einer Wäscheleine im Wind. Zum Projektabschluss erhalten die Schüler Urkunden für ihren Berufspass. Das Pilotprojekt wurde 2006 von der Schauspielerin und Regisseurin Isabella Mamatis mit privaten Mitteln entwickelt und zusammen im Netzwerk von einer Grundschule, einer Sekundarstufe und einem Gymnasium, sowie Jugend und Seniorenorganisationen, Händlerinnen und dem Bezirk vom umgesetzt. Aus der Langen Tafel heraus entwickelte sich 2010 die Initiative Denk-mal-für-Migration als Forum mit Workshopcharakter für Schüler und Lehrer, zum Aufbau einer identitätsfördernden Erzählkultur, die Migration als Kulturleistung des Menschen wertschätzt.
2010 wurde die erste Chronik dieses Projekts an den Senat überreicht. Es folgt die theatralische Bearbeitung als Erzähloper für die Bühne. Einmal gegründet, wird die LT zur Tradition eines jeden Schulumfeldes. Jedes Jahr gründen wir mit einem Netzwerk von Künstlern, Mitarbeitern, Partnern, Sponsoren, und dem Team des Lange Tafel e.V. mindestens ein bis zwei neue Tafeln. Wer Interesse hat an einer Gründung, den unterstützen wir gerne.
Die Lange Tafel steht unter anderem für:
- eine demokratische Werteentwicklung
- interkulturelle Bildung und Inklusion
- Dialog der Generationen und Kulturen
- Öffnung der Schule für das Schulumfeld
Hier finden Sie weitere Informationen zur langen Tafel e.V. http://www.lange-tafel.com/